Geschichte

Gründung der Musikkapelle Dapfen

Als im Sommer 1953 im Nachbarort Gomadingen der dortige Sängerbund sein 100jähriges Jubiläum feierte, nahm auch der Männergesangverein Dapfen daran teil. Beim Festzug waren einige Sänger von den Klängen der mitmarschierenden Musikkapellen so begeistert, dass der Wunsch auftauchte Ähnliches auch in Dapfen zu gründen.

Am 29. Januar 1954 war es dann soweit. Vierzehn Mitglieder gründeten die Musikkapelle Dapfen. Die Beschaffung der Instrumente wurde von der damaligen Gemeinde Dapfen vor finanziert. Die Tuba und die große Trommel bezahlte die Gemeinde ganz. Instrumentenschulen und Notenständer bezahlte Bürgermeister Rehm  aus eigener Tasche. Um den Dirigenten und  Ausbilder zu entlohnen, brachte jeder Musiker über Jahre hinweg  50 Pfennige mit zur Probe.

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Als Ende August 1954 das neue Schulhaus in Dapfen eingeweiht wurde, stellte sich die Musikkapelle erstmals öffentlich vor. Es dauerte bis zum 10-jährigen Jubiläum, bis die neue Uniform  im Rahmen des Dapfener Heimatfestes mit Musikfest vorgestellt werden konnte.

 

Vereinsgründung

Nachdem in den 70er Jahren mehrmals innerhalb kürzerer Zeit der Vorsitzende  wechselte und der Dirigent seine Aufgabe ebenfalls nicht mehr ausüben wollte, kam es 1976 zu einem Neubeginn. Unter den Neueinsteigern waren erstmals Frauen und Mädchen. Zudem wurde auch eine neue rechtliche Form für die Gemeinschaft gefunden, ein beim Amtsgericht eingetragener Verein mit Satzung .

Am 15. Januar 1977 fand unter der Leitung von Bürgermeister Rolf Blank die Gründungsversammlung statt. 50 Mitglieder traten dem Verein an diesem Abend bei. Neben den 46 aktiven Musikern gab es ab nun auch fördernde Mitglieder.

Noch im selben Jahr wurde eine neue Uniform beschafft, die erst zum 60-jährigen Jubiläum (bzw. schon 2013) durch die derzeitige ersetzt wurde.

 

Namenszusatz „Lautertalmusikanten“

Die touristischen Highlights im Großen Lautertal waren den Musikern bei der Frage „wo kommad ihr her? “ oft von Nutzen.  Um das Alleinstellungsmerkmal der einzigen Musikkapelle im Tal zu wahren, beschloss man daher im Jahr 2008 den Namenszusatz „Lautertalmusikanten“ aufzunehmen.

 

Probelokal

Zu Beginn im Jahr 1954 mussten die Musikkapelle Dapfen im Rathaussaal proben, der auch als Unterrichtsraum für die Dapfener Grundschule diente. Nach dem Bau des neuen Schulhauses erhielt sie dort im Untergeschoß einen Raum.

Im Rahmen der Flurbereinigung und Dorfsanierung 1984 baute die Gemeinde das zuvor erworbene Haus Blank an der Oberdorfstrasse wegen der Unterbringung der Feuerwehrgeräte um. Durch tatkräftige Mithilfe der Vereinsmitglieder war es möglich, im Obergeschoss einen großen Raum nebst nebenliegender Teeküche als Probenraum auszubauen. Der Musikverein Dapfen übt seither dort.

 

Veranstaltungen und Auftritte

Frühjahrskonzert

Das erste Frühjahrskonzert des Musikverein Dapfen wurde am 17. April 1982 in der Gemeindehalle in Gomadingen abgehalten und ist seither – immer am Samstag nach Ostern – ein fester Bestandteil des Veranstaltungskalenders der Gemeinde.

Maibaumspielen

Bereits die Mitglieder der Musikkapelle Dapfen spielten jeden 1. Mai unterm Maibaum am Rathaus. Obwohl sich zwischenzeitlich der Standort des Baumes verändert hat, halten die Lautertalmusikanten an der Tradition fest – allerdings am Vorabend, also dem 30.April.

Weihnachtsliederspielen

Auch das Weihnachtsliederspielen in den Ortsteilen Grafeneck, Schelmenbühl, Dapfen und Wasserstetten wurde von der Musikkapelle übernommen und ist heute eine liebgewonnene Tradition zur Einstimmung in den Heiligabend. Am Abend gestaltet der Musikverein zwischenzeitlich auch den Weihnachtsgottesdienst musikalisch mit.

Schlachtfest

Das erste öffentliche Schlachtfest veranstaltete die damals noch selbständige Gemeinde Dapfen im Jahr 1969. Mit dem Erlös wurde das noch vor der Einweihung des Schlachthauses gestohlene Schlachtgeschirr wiederbeschafft. Im September 1977 nahm der neu gegründete Musikverein diese Idee wieder auf und veranstaltete das Gründungsfest in Form eines Schlachtfestes. Seither dient es als eine der wichtigsten Einnahmequellen um die Kosten für die musikalische Ausbildung zu decken.